Warum Sportschießen?
Sich zu bewegen und sich auszutoben ist wichtig für Kinder. Insofern ist es verständlich und auch sinnvoll, wenn Bewegungs- und Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball in der Beliebheit weit oben stehen. Doch auch von einer ruhigen Sportart wie dem Sportschießen können Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung profitieren.
Konzentrationsfähigkeit
Zu keiner Zeit ist die Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren wichtiger, als in der Schulzeit. Konzentration bedeutet, sich ausschließlich mit einer Sache zu beschäftigen und ablenkende Einflüsse zu ignorieren – schwierg in einer Zeit, in der Schüler permanent von einer Flut von Anreizen umgeben sind. Sportschießen schult dies in besonderem Maße. Jeder Handgriff und jede Bewegung werden bewusst ausgeführt, beginnend beim Positionieren der Füße, der Einnahme der richtigen Körperhaltung bis hin zur kontrollierte Atmung, und dies in einem sich immer wieder wiederholenden Ablauf. Der Schießstand wird dabei zum Ruhe-Raum, der äußere Einflüsse ausschließt und in dem der Jugendliche sich nur mit seinem eigenen Tun befasst.
Körpergefühl
Auch Körpergefühl und Koordinationsfähigkeit spiele eine große Rolle. Insbesondere beim Schießen mit dem Licht- oder Luftgewehr muss das Gewicht des Sportgerätes durch die richtige Körperhaltung so verteilt und ausbalanciert werden, dass für die Schussabgabe ein Moment der absoluten Ruhe erreicht wird. Wie in einem komplizierten Mechanismus beeinflussen kleinste Änderungen an eine Stelle des Körpers alle anderen und müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Jungschützen lernen so, ein präzises Gespür für ihre Körperbewegungen zu entwicklen.
Sofortiges Erfolgserlebnis
Anders als bei vielen anderen Konzentrations- und Bewegungsübungen, bei denen der Erfolg abstakt bleibt und sich, für Kinder schwer nachvollziehbar, allenfalls längerfristig z.B. in besseren Schulnoten zeigt, ist der Erfolg ihrer Bemühungen beim Sportschießen sofort an ihrem Treffern erkennbar, ganz gleich ob als Loch in der Scheibe oder Punkt auf dem Bildschirm. Habe ich alles richtig gemacht, habe ich die Scheibe, das Schwarze oder vielleicht sogar schon die 8, 9 oder 10 getroffen. Häufig merken die Jungschützen schon nach kurzer Zeit selbst, was sie falsch gemacht haben, wenn ein Schuss daneben ging, und versuchen selbstständig, Körperhaltung und Bewegungsablauf zu korrigieren. Zunehmender Erfolg dabei zeigt sich unmitelbar in einem Anstieg der guten Treffer.
Regeln einhalten
Kaum eine Sportart ist so reglemetiert wie das Sportschießen, und das weit über die Regeln zum Ablauf der einzelnen Diszplinen, Schusszahl und Schießzeit hinaus. Besonders unter dem Aspekt der Sicherheit sind sämtliche Abläufe rund um das Schießen streng geregelt. So dürfen Waffen erst auf dem Stand aus ihrem Transportbehältnis genommen und während des Schießens nur ungeladen mit offenem Verschluss aus der Hand gelegt werden, der Lauf darf in keine andere Richtung als zum Ziel weisen und dürfen nach dem Schießen erst nach Überprüfung durch die Aufsicht weggepackt werden.
Jungschützen werden von der ersten Minute an in diese Regeln eingewiesen und deren Einhaltung konsequent eingefordert. Ihnen wird klar gemacht, dass sie durch ihr Verhalten Verantwortung für sich und andere Übernehmen, und auch, dass ihr Verhalten unmittelbare Konsequenzen hat, denn bei wiederholten Regelverstößen, erst recht auch aus Unachtsamkeit, droht der Standverweis.