Nicht wirklich Wilder Westen
DSB-Sportordnung Regel-Nr. 1.56
- Distanz: 50 Meter
- Schusszahl: 4 Serien à 5 Schuss
- Anschlag: stehend, kniend
- Zeit: je Serie 75 Sekunden
- Gewicht: max. 1kg
- Länge: mind. 42 cm
- Kaliber: .22 lfb
- Größe des Spiegels: 500 mm
- Größe des Zehnerbereichs: 50 mm
Wer darf die Disziplin schießen?
Da es sich auch bei Unterhebelrepertierern Kaliber .22 um Feuerwaffen handelt, ist das Schießen dieser Disziplin erst ab dem 16. Lebensjahr (Juniorenklasse) erlaubt.
Durch die verhältnismäßig einfache Handhabung der Geräte, die offene Visierung aus Kimme und Korn, sowie das geringe Gewicht im Vergleich zum Sportgewehr ist die Disziplin einerseits gut geeignet für Einsteiger. Andererseits handelt es sich hierbei um ein mehrschüssiges Gewehr, was eine um so größere Sorgfalt im Umgang erfordert.
Will man auch im Wettkampf erfolgreich sein, ist eine gewisse Vorerfahrung im Sportschießen dagegen fast unerlässlich. Zum einen sollte der Schütze die Anschlagsart kniend bereits beherrschen. Zum anderen verfügt die offene Visierung der Unterhebelrepertierer im Gegesatz zu den Dioptern der Sportgwehre nur über geringe Justiermöglichkeiten, so dass es durchaus vorkommen kann, dass nicht die Mitte anvisiert werden darf, um den Zehnerbereich zu treffen. Es ist also unerlässlich, ein rasches und sicheres Gespür zu entwickeln, wo genau die Treffer das Waffe liegen und den Zielpunkt entsprechend anzupassen.
Wie funktioniert die Disziplin?
Unterhelbelrepertierer wird, ähnlich dem Dreistellungskampf im stehenden und knienden, jedoch nicht im liegenden Anschlag geschossen. In jeder Anschlagsart werden 20 Schuss in jeweils vier 5er-Serien absolviert.
Im Unterschied zu den übrigen Gewehrdisziplinen geschieht dies jedoch als Zeitschießen. Die Teilnehmer laden auf Kommando das Gewehr mit fünf Schuss und haben dann nach dem Startkommando 75 Sekunden Zeit, diese fünf Schüsse auf die Scheibe abzugeben. In diesem Zeitraum nicht abgegebenen Schüsse werden mit 0 gewertet.
Anzumerken ist zudem, dass dem Schützen zu beginn des Durchgangs nur eine einzige 5er-Serie an Probeschüssen zusteht, die im stehenden Anschlag absolviert werden. Beim Wechsel in den knienden Anschlag sind keine weiteren Probeschüsse gestattet.
Was für eine Waffe benutzt man?
Unterhebelrepertierer sind mehrschüssige Langwaffen und unterscheiden sich in dieser Eigenschaft von den Luftgewehren und Sportgewehren. Sie verfügen über ein Röhrenmagazin unterhalb des Laufs, in das, je nach Modell, bis zu 15 Patronen eingefüllt werden können. Für die Disziplin Unterhebelrepertierer sind jedoch nicht mehr als 5 Schuss im Magazin erlaubt.
Nach der Schussabgabe muss also, anders als beim Sportgewehr, der nächste Schuss nicht einzeln nachgeladen werden. Statt dessen wird durch das Betätigen des unter dem Schaft befindlichen Hebels die lehre Hülse ausgeworfen und die nächste Patrone in die Kammer befördert (Repertieren).
Unterhebelrepertierer sind zwar mehrschüssig, sind aber wegen des notwendigen Repertierens keine halbautomatische Waffen. Als Feuerwaffen sind sie erlaubnispflichtig.
Welche Ausrüstung benötigt man sonst noch?
Die übrige Ausrüstung ist durch die Regeln der Sportordnung für diese Disziplin stark begrenzt. Schießjacke, Schießhandschuh und auch Schießschuhe sind nicht gestattet. Gerade aus letzterem Grund ist für den Kniend-Anschlag die Verwendung einer Kniend-Rolle dringend empfohlen. Auch eine Schießbrille darf benutzt werden.