Kaum eine Sportart lässt sich so lange auf hohem Niveau betreiben, wie das Sportschießen.
Selbstverständlich ist möglich, die Freihand-Disziplinen auch im fortgeschrittenen Alter weiter zu führen. Aber irgendwann ist es dann vielleicht doch soweit, dass Rücken, Knie oder Hüfte die fordernden Haltungen der Gewehr-Anschlagsarten nicht mehr mitmachen oder der ausgestreckte Arm die Pistole nicht mehr ruhig halten kann.
Spezielle Disziplinen
Speziell für ältere Schützen hat der DSB im Lang- wie im Kurzwaffenbereich Disziplinen entwickelt, die nur ihnen offen stehen.
Ab der Altersklasse (46 Jahre) dürfen sämtliche Gewehrdisziplinen und auch die Luftpistole aufgelegt geschossen werden. Der Schütze trägt dabei das Gewicht der Waffe nicht mehr selbst, statt desen werden Gewehr oder Pistole auf einem Ständer aufgelegt.
Ab der Seniorenklasse (56 Jahre) kommen im Langwaffenbereich noch die „Carl-Zeiss“-Disziplinen mit dem Kleinkaliber-Sportgewehr über 50 oder 100 Meter dazu. Statt eines Diopters ist hier ein Zielfernrohr auf dem Gewehr anebracht.
Im Bereich der Sportpistole ist ab der Altersklasse zudem das beidhändige Schießen gesattet. Aufgelegtes Schießen wie bei der Luftpistole lässt der Ablauf der Disziplinen allerdings nicht zu.
Größere Präzision
Zwar fällt die Anforderung, das Gewicht der Waffe zu halten, bei den Aufgelegt-Disziplinen weg, dafür ist der Anspruch an die Präzision der Treffer um so größer. Während in den Freihand-Disziplinen auch mit einigen 8er- oder 9er-Treffern noch gute Ergebnisse erziehlt werden können, gilt beim Aufgelegt schießen jeder Treffer, der keine 10 ist, als Verlust.
Da die Waffen zwar aufliegen, jedoch nicht auf dem Ständer fixiert werden dürfen, und sowohl in der Quer- wie in der Drehachse Bewegungsfreiheit haben, ist der richtige Stand und das genau Anlegen hier von allergrößter Bedeutung. Schon die geringste unbewusste Bewegung oder eine leicht veränderte Körperhaltung genügt für eine Trefferanbweichung.
Um so deutlicher wird dieses Wackeln übrigens beim Zielfernrohr wahrgenommen, was die scheinbare Erleichterung, das Ziel vergrößert zu sehen, zur eigentlichen Herausforderung werden lässt.