Kaum eine Sportart lässt sich so lange auf hohem Niveau betreiben, wie das Sportschießen.
Selbstverständlich ist möglich, die Freihand-Disziplinen auch im fortgeschrittenen Alter weiter zu führen. Aber irgendwann ist es dann vielleicht doch soweit, dass Rücken, Knie oder Hüfte die fordernden Haltungen der Gewehr-Anschlagsarten nicht mehr mitmachen oder der ausgestreckte Arm die Pistole nicht mehr ruhig halten kann.
Senioren-Klassen
Speziell für ältere Schützen hat der DSB im Lang- wie im Kurzwaffenbereich die Auflage-Disziplinen mit eigenen Altersklassen entwickelt.
Klasse | Alter |
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Senioren I | 51-60 |
Senioren II | 61-65 |
Senioren III | 66-70 |
Senioren IV | 71-75 |
Senioren V | 76-80 |
Senioren VI | ab 81 |
In den Seniorenklassen, im Rheinischen Schützenbund bereits am Herren/Damen II (41-50) dürfen sämtliche Gewehrdisziplinen und auch die Luftpistole und die Sportpistole aufgelegt geschossen werden. Der Schütze trägt dabei das Gewicht der Waffe nicht mehr selbst, statt desen werden Gewehr oder Pistole auf einem Ständer aufgelegt.
Ab Senioren II ist außerdem das Schießen auf einem Hocker ohne Arm- oder Rückenlehnen gestattet. Beim Kleinkalibergewehr darf zwischen Diopter und Zielfernrohr gewählt werden.
Größere Präzision
Zwar fällt die Anforderung, das Gewicht der Waffe zu halten, bei den Aufgelegt-Disziplinen weg, dafür ist der Anspruch an die Präzision der Treffer um so größer. Während in den Freihand-Disziplinen im Breitensport auch mit einigen 8er- oder 9er-Treffern noch gute Ergebnisse erziehlt werden können, gilt beim Aufgelegt schießen jeder Treffer, der keine 10 ist, als Verlust.
Da die Waffen zwar aufliegen, jedoch nicht auf dem Ständer fixiert werden dürfen, und sowohl in der Quer- wie in der Drehachse Bewegungsfreiheit haben, ist der richtige Stand und das genau Anlegen hier von allergrößter Bedeutung. Schon die geringste unbewusste Bewegung oder eine leicht veränderte Körperhaltung genügt für eine Trefferanbweichung.
Um so deutlicher wird dieses Wackeln übrigens beim Zielfernrohr wahrgenommen, was die scheinbare Erleichterung, das Ziel vergrößert zu sehen, zur eigentlichen Herausforderung werden lässt.