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Kreismeisterschaft auf der Kippe

Auf Bahn 1 ist der Scheibenwagen aus den Seilen gesprungen, auf Bahn 3 bei hängt er bei 25 Metern fest, auf Bahn 5 ist ein Halteclip für ein Tragseil herausgebrochen. Drei von acht Schießbahnen auf der 50-Meter-Anlage in der Sporthalle Krefelder Straße sind zurzeit defekt – und das eine knappe Woche vor der Kreismeisterschaft in den Disziplinen Kleinkaliber-Sportgewehr Auflage (KKa), Dreistellungskampf (3×20), Liegendkampf, 50 Meter Freihand und Unterhebelrepertierer.

Knapp 60 Sportler aus 7 Vereinen aus Moers, Rheinhausen, Eversael, Rheurdt und Neukirchen-Vluyn sind für die Wettbewerbe gemeldet. Nun hat die Kreissportleitung kurzfristige einen Not-Starterliste erarbeitet, um die Meisterschaft mit weniger Ständen über die Bühne zu bringen. Denn Ausweichmöglichkeiten für die Sportschützen gibt es nicht.

Bis 2019 war die städtische Schießanlage im Henri-Guidet-Zentrum in Moers-Kapellen Austragungsort der Kreismeisterschaft, mit zehn 50-Meter-Bahnen, rund 20 Jahre jünger als die aus dem 70ern stammenden Schießstände Rheinhauser. Doch während der pandemiebedingten Schließung wurde akuter Sanierungsbedarf der Lüftungsanlagen festgestellt. Seither ist die komplette Anlage geschlossen, ohne dass sich etwas tut. Für den Schützenkreis Moers als unterste Verbandsebene des Landesverbandes Rheinischer Schützenbundes ist der über 50 Jahre alte Schießstand in Rheinhausen die einzig verbliebene 50-Meter-Anlage, um regelkonforme Wettkämpfe auszuführen – übrigens nicht nur für Meisterschaften, sondern auch für die noch bis Ende März laufenden Rundenwettkämpfe.

Noch am 10.11. hatte der BSV Rheinhausen-Bergheim dazu den SV Moers-Asberg zu Gast. In dessen Verlauf fielen Stand 1 und 3 aus, die Schützen mussten mitten im Durchgang die Bahnen wechseln. Am nachfolgenden Trainingstag des BSV ereilte Bahn 5 ihr Schicksal. Kreisvorsitzender Hans-Gerd Friedrich (SV St. Sebastian Hochemmerich) hatte den Schaden unverzüglich gemeldet, mit explizitem Hinweis auf die anstehende Meisterschaft. Erst auf erneute Nachfrage erhielt er die Antwort: eine Fachfirma müsse beauftragt werden, nicht vor dem neuen Jahr.

Dabei ist die Technik und ihr Problem den Vereinen nur allzu vertraut: Wie eine Seilbahn werden die Scheibenhalter auf zwei Tragseilen bis zum Kugelfang in 50 Metern Entfernung gezogen. Auf halber Strecke laufen die mehrere Kilo schweren Wagen mit knapp 20km/h an einer Aufhängung über Aluminiumschienen. Diese verbiegen sich mit der Zeit, bis sie schließlich den Scheibenwagen bei der Überfahrt aus den Seilen heben oder dieser sie abreißt. Um den Wagen wieder auf die Seile zu bringen, müssen die Rollen der Scheibenwagen abgeschraubt und die Überfahrschiene gerichtet werden. Eine Reparatur, die die Vereine selber übernehmen würde – einzig, die Anlagen gehören ihnen nicht.

Ohnehin entsprechen die störanfälligen Schießstände und das Schießen auf Pappscheiben schon lange nicht mehr den Anforderungen zeitgemäßen Schießsports. Standard sind elektronische Ziele, die die Treffer optisch oder akustisch im Zehntelmillimeter-Bereich erfassen. Das ist nicht etwa Torlinien-Technik, sondern der Kunstrasen des Schießsports – der aktuelle Zustand der Schießstände in Rheinhausen dagegen ist Ascheplatz. Allein, es fehlen die finanziellen Mittel, und Fördergelder können Vereine ohne eigene Anlagen nicht beantragen.

De facto stehen am kommenden Wochenende nun nur vier Stände für allein 44 Starter im KKa zur Verfügung, Stand acht ist für die Senioren-Disziplin nicht nutzbar, da sich an dieser Stelle der Durchgang auf die Schießbahn befindet und daher kein Auflage-Ständer vorhanden ist. Eine Lage benötigt 55 Minuten Schießzeit und ca. 15 Minuten zum Ein- und Auspacken, Einrichten am Stand, etc. Die KKa-Startzeiten am Samstag wurden daher nach hinten verschoben, die letzte Lage geht 16:40 statt 14:30 an den Start. Die Herren/Damen II und Senioren I/II sowie 3×20 und 50m wurden auf den Sonntag verschoben, an dem ursprünglich nur eine Lage Unterhebelrepertierer und eine Lage Liegendkampf geplant waren. Alles unter der Voraussetzung, dass nicht im Laufe des Wettkampftages nicht weiteren Stände ausfallen.

Auf 100 Meter war der Wurm drin

Mit gemischter Bilanz gehen die Sportler des BSV Rheinhausen-Bergheim aus dem Wettbewerb Kleinkalibergewehr (KK) 100 Meter hervor. Insgesamt 33 Schützen von Rheinhausen, SV Asberg, BSV Holderberg-Bettenkamp, SV Moers-Vinn, Sportschützen Rheurdt und Moerser Sportschützen traten an dem verregneten Novembervormittag auf der Vereinsanlage des BSV Einigkeit Holthausen in Voerde an.

100-Meter-Anlagen für den Schießsport sind rar, im Schützenkreis Moers unterhalten lediglich die Sportschützen Rheurdt eine einzige Bahn. Dennoch erfreut sich die Disziplin großer Beliebtheit unter den Gewehrschützen. Die überschaubare Teilnehmerzahl indes ist indirekt eine Folge der seit sechs Jahren andauernden Sperrung der Städtischen Schießsportanlage in Moers. Ohne Trainingsmöglichkeiten mit dem KK-Gewehr haben zahlreiche Schützen diese Disziplinen aufgegeben, bzw. aus waffenrechtlichen Gründen aufgeben müssen. So tritt etwa der SV Moers-Hülsdonk nicht mehr an. Die Verblieben allerdings nehmen die lange (und aktuell staulastige) Anfahrt über die A59 gerne in Kauf.

Für Rheinhausen sicherte Frank Bethge bereits in der ersten Lage morgens um 9 den Titel im KK-Gewehr Auflage der Senioren I. An seine 295 (vom 300) kamen nachfolgend weder der Asberger Georg Osburg (292) noch der Holderberger Frank Larem (251) heran. Gleiches gelang Kerstin Riekenberg, die erst seit gut einem Jahr für Rheinhausen schießt, bei den Seniorinnen I mit 290 vor der Rheurdterin Sonja Himmelberg (288).

Bei den höheren Altersklassen allerdings war teilweise der Wurm drin. Nach überwiegend Zehnern in der Probeserie kam Monika Breuer (Sen III w) nach dem Umschalten auf Wertungsschießen nicht wieder rein. Zu viele Neuner und vereinzelte Achter führten in ihrer Lieblingsdiziplin zu unzufriedenstellenden 282, mit denen sie im Laufe des Tages von Christine Schmitt (Moers SpSch, 287) und Birgit Jung (Asberg, 292) überholt wurde.

Ähnliche erging es Klauspeter Hennes (Sen IV) und Rolf Kroniger (Sen V). Hennes, für gewöhnlich an Anwärter auf die vorderen Plätze, machte ob der frühen Startzeit der Kreislauf zu schaffen. Eine Sechs in der ersten Serie war die Folge. Auch dass er sich in den zwei folgenden Serien auf 95 und 99 normalisierte, konnte das Ergebnis von 285 nicht retten. Bei Kroniger ruinierte eine einzelne fehlerhafte Patrone die zweite Serie (91) mit einer Zwei am unteren Rand der Scheibe. 286 reichten zwar immerhin noch für den zweiten Platz bei den Senioren V hinter Hubert Weihofen (Rheurdt), dessen 293 wären für Kroniger allerdings realistisch zu schlagen gewesen.

Schon anekdotische Qualität besitzt Walter Heßhaus‘ Angewohnheit, vor dem Start schlechte Ergebnisse zu prophezeien, und dann doch gut abzuschneiden. Diesem Ruf wurde er auch diesmal gerecht, wenngleich auch er mit 294 wenige Ringe hinter seinen Bestleistungen zurücklag. Auch er kam auf Platz zwei hinter Georg Meyer (Moerser SpSch, 297), gefolgt von Vereinskollegen Harald Breuer (293).

Mit nur einem Ring unterschied kamen so die Senioren III-Mannschaften Hennes, Heßhaus, Kroniger (865) und Breuer, Breuer, Fühauf (864) auf Platz zwei und drei hinter Rheurdt (873).

In der letzten Lage schließlich starteten die beiden laut Harald Breuer „Unverdrossenen“ Daniela Breuer (Damen II) und Marcel Doll (Vinn, Herren II). Anders als die Holderberger Manuel Dittner und Yvonne Dykrzak, die die Möglichkeit nutzten, bereist als Herren/Damen II aufgelegt zu schießen, traten die beiden mit dem KK-Gewehr freihändig an. Als einzige Starter in ihren jeweiligen Disziplinen und Klassen hatten alle vier ihre Titel sicher. Nichtsdestotrotz gelang Daniela Breuer in einem geradezu tiefenentspannten Durchgang und trotz zweier Achten ein neuer persönlicher Rekord von 283 Ringen – rund zehn mehr als ihre üblichen Ergebnisse in der 100-Meter-Disziplin. Doll musste sich mit 269 zufriedengeben.

Ebenfalls an diesem Wochenende stand außerdem die Luftpistole Auflage der Senioren in beim SV Neukirchen auf dem Programm. Adam Jemiola (Sen III) kam hier für Rheinhausen mit 285,7 auf Platz drei hinter den Rheurdtern Detlev Rudnick (286,1) und Arne Eickhoff (297,0). Ebenfalls Dritter wurde Friedhelm Reusch bei den Senioren IV mit 282,2, gefolgt von Vereinskollge Udo Knieper (260,0), hinter Berthold Janz (290,3) und Thomas Heckmann (297,7, beide Rheurdt).

Für den BSV Rheinhausen-Bergheim erhöht sich die Erfolgsbilanz damit aus 13 Kreismeistertitel, sieben zweite und sechs dritte Plätze nach 43 Starts.

Am kommenden Wochenende, 22.11., steht ein kurzes Zwischenspiel mit der 25-Meter-Pistole Auflage und Beidhändig an. Hier gehen für Rheinhausen Udo Knieper und Marcus Schröder an den Start. Am 29. und 30. folgt dann das große KK-Gewehr-Wochenende in der Sporthalle Krefelder Straße in Rheinhausen mit den Diszplinen KK Auflage, den (ex)-olympischen Dreistellungskampf und Liegendkampf, KK-Gewehr freihändig und Unterhebelrepertierer, sowie die 50-Meter-Pistole in Rheurdt.

Wenn Zehntel zum Titel fehlen

Mit über 70 Startern im Luftgewehr Auflage, knapp 40 in der 25-Meter-Pistole und knapp 30 in Zentralfeuerpistole und Standardpistole ist das dritte Wettkampfwochenende der Moerser Kreismeisterschaft über die Bühne gegangen. Besonders in der stark besetzten Senioren-Disziplin konnte der BSV Rheinhausen-Bergheim dabei seine Medaillenbestand erweitern. Nicht wenige Wettbewerbe wurden dabei in nur wenigen Ringen, teilweise sogar nur in den Nachkomma-Stellen entschieden.

Auf den Mannschaftstitel der Senioren I/II traf dies allerdings nicht zu. Hier waren mit Thomas Hopp und Markus Wolfgarten zwei der besten Rheinhauser Auflage-Gewehrschützen am Start. Bei Markus Wolfgarten reichten in der Einzelwertung 301,4 bei den Senioren I nur für Platz vier. Kreismeister wurde mit 308,0 Hartmut Schaale vom auch in den Rundenwettkämpfen führenden PSSV Moers, gefolgt von Klaus John von der ASG Hochstraß (303,0) und Georg Osburg (302,6, der beim SV Asberg in der zweiten Mannschaft schießt. Thomas Hopp dagegen holte mit 309,6 den Einzeltitel der Senioren II mit deutlichem Abstand vor Detlev Rudnick von den Sportschützen Rheurdt (301,1). Als dritte im Bunde wurde Marina Hopp mit 299,6 Kreismeisterin der Seniorinnen II. Sie hatte nur Klaudia Jung von SV Asberg als Konkurrenz, der Abstand betrug aber nur 1,7 Ringe. Gemeinsam kamen Hopp, Hopp und Wolfgarten auf 910,6 Ringe und damit die Mannschaft des BSV Holderberg-Bettenkamp um 19,2 Ringe hinter sich.

Bei den Senioren III/IV waren gleich zwei Rheinhauser Mannschaften am Start. Das bewährte Zusammenspiel aus Rolf Kroniger, Klauspeter Hennes und Walter Heßhaus, die auch den Kern der ersten Rundenwettkampf-Mannschaft der Rheinhauser bilden, holte mit 912,3 erwartungsgemäß eine Medaille – Platz zwei hinter der dem SV Asberg (913,6) In der Einzelwertung der Senioren IV wurde Hennes Vizemeister (304,5) hinter dem Hochemmericher St. Sebastianer Hans-Gerd Friedrich (306,3), der für Asberg antritt. Den gleichen Platz sicherte sich Rolf Kroniger bei den Senioren V. Mit 307,8 war er ringgleich mit Hubert Weihofen (Rheurdt). In der entscheidenden letzten Serie lag Weihofen jedoch mit 103,0 vorne, Kroniger hatte nur 101,1.

Die zweite Mannschaft aus Monika und Harald Breuer und Udo Kastner musste sich mit Platz fünf zufriedengeben, was hauptsächlich an ungewöhnlich schwachen 292,9 von Harald Breuer lag. In der Einzelwertung landete er damit bei den Senioren IV auf Platz sieben, während Kastner (302,7) sich als Auflagegewehr-Neueinsteiger direkt hinter Vereinskollege Hennes auf Platz drei einreihte. Einen persönlichen Triumph feierte Monika Breuer (302,7) bei den Seniorinnen III, wenngleich auch sie nur auf Platz zwei hinter Birgit Jung (303,1, Asberg) kam. Lange hatte sie mit der Luftgewehr-Disziplin gehadert, ehe sie sich in dieser Saison dazu entschlossen hatte, im Sitzen zu starten – ab Senioren III (66 Jahre) erlaubt. Zum ersten Mal seit 2019 erreichte sie auf einer Meisterschaft wieder ein Ergebnis über 300 und der Abstand zu Platz eins betrug nur 0,4 Ringe.

Eine Einzelplatzierung erreichte außerdem Christian Striegler (298,8) bei den Herren II: Platz drei hinter Dirk Dykrzak (302,9) und Manuel Dittner (301,9) vom BSV Holderberg-Bettenkamp.

Erstmalig waren in diesem Jahr hatte der BSV auch zwei Mannschaften in der 25-Meter-Pistole am Start. Das Team aus Bader Sager (233), Olaf Berg (115) und Adam Jemiola (263) wurde vierter, Mannschaft 2 aus Udo Knieper (158), Peter Kubitza (227) und Udo Kastner (156) fünfter. Der Titel ging an die Moerser Sportschützen (777), gefolgt von den SpSch Rheurdt (718) und dem Bergheimer SV (667). So erwies sich die Rheinhauser Mannschaftszusammensetzung, ausgehend von den Ligaergebnissen der abgelaufenen Saison, als ungünstig. Mit Kubitza wäre die erste Mannschaft auf 723 und damit auf Platz zwei gekommen. Dem gegenüber steht immerhin die zuverlässigen 263 von Adam Jemiola, tritthöchstes Ergebnis im gesamten Starterfeld, das ihm erneut den Einzeltitel der Herren IV einbrachte.

Damit steigern die Rheinhauser ihre Erfolgsbilanz nach 31 Starts auf zehn Kreismeistertitel, vier zweite und drei dritte Plätze. Weitere Medaillenchancen stehen am kommenden Wochenende bei den Wettbewerben im Kleinkalibergewehr über 100 Meter in Voerde-Holthausen an.

Sportnachwuchs setzt Zeichen bei der Kreismeisterschaft

Mit den Wettbewerben in der olympischen Kerndisziplin 10 Meter Luftgewehr hat bei der Kreismeisterschaft Sportschießen des Schützenkreises Moers die Konkurrenzphase begonnen. Am vorherigen Wochenende standen bereits die eher nieschige Disziplin Blasrohr, ausschließlich mit Teilnehmern des BSV Eversael, sowie die quasi-historischen Disziplinen wie Vorderlader, Ordonanzgewehr oder Perkussionsrevolver bei den Moerser Sportschützen in Utford auf dem Programm.

Gastgeber für den Luftgewehr-Wettbewerb war auch in diesem Jahr der SV Moers-Vinn.

Moerser Schießsportzentrum seit 2019 geschlossen

Zum Hintergrund: Bis 2019 wurde nahezu die gesamte Kreismeisterschaft Sportschießen des Schützenkreises Moers auf der städtischen Sportanlage im Henri-Guidet-Zentrum in Moers-Kapellen ausgetragen. Während der Schließung in der Pandemie wurde Sanierungsbedarf bei den Lüftungsanlagen festgestellt. Im nunmehr im sechsten Jahr ist die Anlage mit 18 10-, zehn 25- und zehn 50-Meter-Bahnen geschlossen, ohne dass etwas daran getan wird. Seither fehlt den Moerser und Neukirchen-Vluyner Vereine eine Trainings- und Wettkampfstätte für zentrale Disziplinen wie Kleinkaliber-Sportgewehr oder Sportpistole. Die Auswirkung zeigt sich mittlerweile deutlich in den rückläufigen Teilnehmerzahlen bei den nun dezentralen Meisterschaften.

Dass die Teilnehmerzahl auch beim Luftgewehr überschaubar war, hängt allerdings weniger mit den Trainingsmöglichkeiten zusammen – die teilnehmenden Vereine SV Moers-Vinn, SV Moers-Hülsdonk, BSV Holderberg-Bettenkamp, SpSch Rheurdt und BSV Rheinhausen-Bergheim können auf vereinseigenen bzw. städtische (Rheinhausen) 10-Meter-Anlagen zurückgreifen. Vielmehr schlägt hier die Altersstruktur der Vereine durch. Die Mehrheit der Sportler ist jenseits der 50 und greift lieber auf die Auflage-Disziplinen der Senioren-Klassen zurück.

Um so mehr stach der Sportnachwuchs des BSV Rheinhausen-Bergheim heraus. Bedingt durch die Zwei-Jahres-Staffelung der Altersklassen starteten Adrijan Rajkovic (Schüler m), Jonas Liebig (Jugend m), Nicole Scharf (Jugend w) und Lucia Nannig (Junioren II w) jeweils als einzige in ihren Klassen und hatten so den Titel sicher. Gleiches galt für Daniela Breuer (Damen II), die, obwohl für ihre Altersklasse im Rheinischen Schützenbund bereits der Auflage-Wettbewerb ausgeschrieben ist, dem freihändigen Gewehr die Treue hält.

Allerdings waren die Rheinhauser auch klassenübergreifend mit ihren Mitbewerbern auf Augenhohe. Mit 383,1 legte Daniela Breuer das zweitbeste Ergebnis im gesamten Wettbewerb nach Patrick Cerecki (Hülsdonk, Herren I, 398,0) hin, trotz einer indiskutablen 6,8 und einer 7,7 in der ersten Serie. Auch den zweitplatzierten Herren I, Andre Larem (Holderberg, 379,4), und die beiden Herren II Marcel Doll (Rheurdt, 379,8) und Sebastian Bunde (Vinn, 376,6) ließ sie hinter sich.

Nicole Scharf, die im vergangenen Jahr als Schülerin bereits den Rheinischen Schützenbund beim nationalen Nachwuchswettbewerb Shooty-Cup in München vertreten hatte, startete in der Jugendklasse erstmalig mit dem vollen 40-Schuss-Programm. Dabei blieb sie mit 349,2 deutlich hinter ihren jüngsten Trainingsergebnissen, zuletzt in den 370ern, zurück – die zweite Serie geriet unter 90 Ringe. Dennoch war sie damit bereits den Damen I Rebecca Schatten (Hülsdonk, 326,5), Jana Krebs (Holderberg, 325,5) und Ann-Kathrin Eichner (Hülsdonk, 314,4) deutlich voraus. Juniorin Lucia Nannig hätte sich mit 324,5 ebenfalls problemlos in der höheren Altersklasse einreihen können. Auch Jonas Liebig 311,7 erwiesen sich, trotz technischer Schwächen in der letzten Serie, als bereits anschlussfähig.

Zusammen mit dem Titel, den Harald Breuer am gleichen Nachmittag in der gering besetzten Disziplin Zimmerstutzen Auflage in der Klasse Senioren IV, starteten die Rheinhauser Sportschützen so mit insgesamt sieben ersten Plätzen und einem dritten Platz in die Kreismeisterschaft 2026. Aussichten auf weitere Platzierungen bestehen bereist am kommenden Wochenende in den Disziplinen Luftgewehr Auflage und 25 Meter Pistole.