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10 Titel am ersten Wochenende
Am ersten Wochenende der Stadtmeisterschaft Sportschießen 2025 hat der BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. gleich zehn Titel auf die linke Rheinseite geholt, dazu je fünf zweite und dritte Plätze.
Allein die Hälfte davon steuerte am Samstag auf dem Schießstand des BSV Wedau die Jugend mit dem Luftgewehr bei. Die Rheinhauser hatten den einzigen Nachwuchs, der an diesem Wochenende an den Start ging. Zunächst hatte es Verwirrung um die Altersklasseneinteilung gegeben. Laut Ausschreibung sollten die Klassen des Jahres 2025 gelten. Das neue Sportjahr 2026 beginnt jedoch am 1. Oktober, die aktualisierte Software teilte die Schützen nach den aktuellen Altersklassen ein. So fanden sich die Rheinhauser Schüler plötzlich in der Jugendklasse wieder und hätten 40 statt 20 Schuss absolvieren müssen. Es blieb aber dann beim Halbprogramm. So wurde Adrijan Rajkovic (101,8, Schüler m), Jonas Liebig (174,7, Jugend m) und Nicole Scharf (179,2, Jugend w) sowie die Juniorin Lucia Nannig (297,3) jeweils Stadtmeister.
War der Nachwuchs ein Rheinhausen-interner Wettbewerb, sah es bei den Herren und Damen mit dem Luftgewehr ähnlich aus. Nachdem die Rheinhauserin Daniela Breuer ihren Start kurzfristig nicht hatte wahrnehmen können, war Victoria Szemeit (Damen I) vom BSV Hamborn Marxloh die einzige Luftgewehr-Starterin, die nicht von DJK Buchholz kam. Mit 377,7 wurde sie zweite hinter Svenja Krüger (403,0). Nach Buchholz gingen die Titel der Herren I (Nico Wenders, 360,1), Herren II (Michael Niesta, 383,3), Damen II (Nicole Dechnar, 392,5), Herren III (Frank Wenders, 393,7) und Alois Buschfort (360,3).
Auch im Luftgewehr Auflage dominierten zwei Vereine das Starterfeld: acht Starter vom BSV Wedau und sieben vom BSV Rheinhausen Bergheim. Dazu kamen vier aus Buchholz, je drei von BSV Hamborn-Marxloh und der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1420 und ein Starter der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Duissern, verteilt auf die Altersklassen Herren II und Senioren m und w I bis VI. Die Titel der Herren II, Senioren I m und w und Senioren III m gingen dabei mit Michael Niesta (308,2), Frank Wenders (317,2), Sabine Lawrenz (313,2) und Alois Buschfort (309,7) nach Buchholz.
Senioren II m und w holten Thomas (310,3) und Marine Hopp (298,8) nach Rheinhausen, ebenso wie Rolf Kroniger (308,1) bei den Senioren V. Klauspeter Hennes fehlten mit 306,5 nur 0,4 Ringen für den Titel bei den Senioren IV. Der ging mit 306,8 an Wolfgang Walter von Wedau, ebenso wie bei den Senioren III w (Monika Mai, 310,3)
Einzige Starterin bei den Senioren V w war die Duissenerin Monika Blümel (285,2), während bei den Senioren IV m die St. Sebastianer Lothar Bargel (301,0) und Wilfried Michels die Plätze unter sich ausmachten.




Am Sonntag folgten die Wettbewerbe im Kleinkalibergewehr Auflage. Hier hatte zunächst Ort und Zeit für Verwirrung gesorgt, war in der Ausschreibung doch das kommende Wochenende und die Sporthalle Krefelder Straße angegeben. Stattdessen fand sich auf den Startbenachrichtigungen der 05.10. und der Schießstand der KKS Brünen in Hamminkeln(!) – eine Stunde Anfahrt zur Stadtmeisterschaft. Prompt konnten zwei Starter des BSV Rheinhausen-Bergheim nicht antreten, sie waren bei der Meldung vom zweiten Wochenende ausgegangen. Anbetracht des Zustandes des der überalterten Sportanlagen in Rheinhausen – nach Reparatur(!) sind von acht 50-Meter-Bahnen nur fünf funktionsfähig – gibt es für den Schießsport in Duisburg wenig Möglichkeiten, Meisterschaften durchzuführen. In Brünen allerdings hatten etliche Schützen, die altersbedingt im Sitzen schießen, mit zu hohen Auflagenständern zu kämpfen, die ein genaues Ansetzen des Gewehrs zum Teil unmöglich machten – in einer Präzisionssportart eigentlich ein Unding.
Dennoch brachte der BSV Rheinhausen-Bergheim an zweiten Tag mit acht Schützen das größte Teilnehmerfeld an den Start. Von Buchholz traten zwei an, von Wedau fünf, von den St. Sebastianern 1420 drei. Entsprechen brachten auch nur Rheinhausen zwei und Wedau eine Mannschaft in der offenen Seniorenklasse zusammen.
Die Buchholzer Michael Niesta (Herren II, 299,8) und Frank Wenders (Senioren I, 296,7) waren in ihren Klassen Einzelstarter. Bei den Senioren III m holte Peter Kubitza (295,5) den Titel vor Michale Cramer (1420, 283,4) nach Rheinhausen, bei den Senioren III w ging er mit Monika Mai (296,6) nach Wedau.
Am stärksten vertreten waren die Senioren IV m, klar dominiert von Rheinhausen. Ironischerweise holte hier ausgerechnet Wolfgang Samel mit 290,7 den Titel, dessen Erstverein der SV Moers-Vinn ist. Ihm folgten Walter Heßhaus auf Platz zwei mit nur 0,3 Ringen Unterschied (290,4), Klauspeter Hennes (286,6) und Harald Breuer (282,4). Rolf Kroniger (285,9) musste sich bei den Senioren V mit Platz zwei hinter Jochen Herzog (287,9, Wedau) zufriedengeben. Die Starter der Senioren IV waren, wie im Luftgewehr Auflage Lothar Bargel (299,9) und Wilfried Michels (296,2) von den St. Sebastianern 1420.
Am kommenden Wochenende wird die Stadtmeisterschaft mit den Pistolenwettbewerben fortgesetzt, diesmal in Rheinhausen.
Großer Bahnhof bei der 100-Jahre-Feier
Knapp 70 Mitglieder und Begleitung, Freunde sowie Delegationen des BSV Holderberg-Bettenkamp und SV Moers-Hülsdonk hatten sich zur 100-Jahres-Feier des Bürgerschützenverein Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. in der Vereinsgaststätte des VfL Rheinhausen in Bergheim versammelt – direkt gegenüber der (kürzlich ausgebrannten) ersten Heimstatt des Vereins, der Gaststätte Ohlmann.
Für eine Überraschung sorgte jedoch noch ein weiterer Gast: trotz Wahlkampf-Endspurt hatte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) am Vorabend der Stichwahl die Zeit gefunden, einer persönlichen Einladung zu folgen, die BSV-Geschäftsführer Klauspeter Hennes spontan bei der Cölvebrücken-Eröffnung ausgesprochen hatte.
Zusammen mit der Stellvertretenden Bürgermeisterin Sylvia Linn (CDU) hielt er die Laudatio. Dabei wies er darauf hin, dass der BSV nicht nur sein 100jähriges Bestehen feiern könne, sondern auch 50 Jahre ohne Schützenfest, als reiner Sportverein, der sich voll und ganz dem Schießsport inklusive Nachwuchsförderung widmet. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal in Duisburg, auf das der Verein stolz sein könne.
In der Tat liegt der aktuelle und anhaltende Erfolg des Vereins darin begründet, breit aufgestellten Schießsport anbieten zu können auch und grade für jene, die mit dem traditionellen Schützenbrauchtum wenig anzufangen wissen, und damit eine Alternative zu den klassischen Schützenvereinen bietet.
So hatte Sylvia Linn den Worten des OB wenig hinzuzufügen und ging stattdessen zur Ehrung über, indem sie die Urkunde zum 100jährigen Vereinsbestehen verlas und zusammen mit der Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen dem Ersten Vorsitzenden Olaf Berg überreichte.
Noch ehe die Stellvertretende Vorsitzendes des Stadtsportbundes, Sandra Niedzwiedz, ihrerseits ein Glückwunschschreiben samt Scheck des SSB übergeben konnte, überraschte BSV-Geschäftsführer Klauspeter Hennes sie mit einem gerahmten Mitgliedsantrag des BSV für den Förderverein des Damwildgeheges in Volkspark Rheinhausen, dessen Vorsitzende Niedzwiedz ist. Zukünftig will sich der BSV auch mit der inzwischen über zehnköpfigen Vereinsjugend für das Wildgehege engagieren und gemeinsame Aktionen durchführen.
Die geglückte Überraschung veranlasste die Gäste aus der Politik, zu denen auch Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß (SPD) gehörte, das Engagement und die Zusammenarbeit der Vereine für und in Rheinhausen zu loben, insbesondere für Jugendliche Angebote zu schaffen. Niedzwiedz fand bezüglich des Schießsports hier treffende Worte: Jugendliche und Waffen, das sei ein heikles Thema. Die Jugendarbeit des BSV zeige ihnen aber, dass Gewehre und Pistolen nicht nur für den Kampf, sondern auch für den Sport verwendet werden können.
Auch als der Abend in den gemütlichen Teil überging, blieb gesellschaftliches Engagement Teil des Programms. Eine Tombola zugunsten des Kinderheims Sankt Josef in Friemersheim bracht rund 400 Euro ein, während Vereinsmitglieder und Gäste ihre Sachpreise einer Wichtelbescherung gleich gut gelaunt aus den über 200 großen und kleinen Haushaltsgegenständen heraussuchten und das eine oder andere nicht passend untereinander tauschten. Auf nicht eingelöste Preise dürfen sich das KaDeDi und das Café Klamotte freuen. Den Hauptgewinn, ein Jahr Beitragsfreiheit, zog indes ausgerechnet der Erste Vorsitzende Olaf Berg.
Den Abschluss des Abends bildete schließlich ein Schätzspiel: Ein mit Kleinkaliber-Hülsen gefüllter Waffeleimer, die Ehrenmitglied Harald Breuer einzeln abgezählt hatte. Von allen abgegebenen Schätzungen landete Markus Wolfgarten den genauen Treffer und hatte als erster die Auswahl aus vier roten Überraschungspaketen. Seine Zahl: 1925.