Die Deutschen Meisterschaften im Aufgelegt-Schießen im Landesleistungszentrum des Niedersächsischen Sportschützenverbandes in Hannover wurden für die Sportschützen des BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. zur Zitterpartie – besonders für Monika Breuer, die in der Disziplin Kleinkalibergewehr 50 Meter Zielfernrohr Auflage (KKa ZF 50m) als Einzelstarterin in der Klasse Seniorinnen A antrat.
Dabei entstand die einzige wirklich Schwierigkeit bereist vor den Wertungsschüssen. Zwar hatte die Waffenkontrolle diesmal – anders als auf der Landesmeisterschaft – an der Visierung nichts auszusetzen, dafür musste Monika Breuer jedoch den Bewegungsablauf beim Laden und Auflegen des Gewehres ändern. Anstatt das Gewehr auf dem Ständer nach unten zu kippen – ein gänzliches Herunternehmen und Laden auf dem Anschusstisch ist nicht gestattet – die Patrone einzulegen und das Gewehr in Anschlag zu nehmen, wies die Standaufsicht sie an, ihre altgediente Anschütz Match 54 in waagerechter Lage auf dem Ständer nachzuladen. Das mag banal klingen. Doch gerade beim Aufgelegt-Schießen, bei dem schon eine acht ein schlechter Treffer ist, kann jede Veränderung des gewohnten Bewegungsablaufes zu einem anderen Anlegen des Gewehres und damit zu einem veränderten Schussbild führen. Entsprechend benötigte Monika Breuer auch mehr als 20 Probeschüsse, um wieder in ihre Form zu finden. Mit 290 Ringen gelang ihr dann auch ein für ihren Leistungsstand mehr als zufriedenstellendes Ergebnis.
Doch damit war die Zitterpartie noch nicht beendet. Am Samstagmorgen gleich in der ersten Lage um 9:15 Uhr gestartet (Zitat: „Ich bin kein Morgen-Schütze“), war sie zunächst auf Platz 1. Und auch in der zweiten Lage, in der ihr Mann Harald antrat, kam lediglich eine Schützin dazu, die ihr Ergebnis überbot. Dies hatte sich auch gegen Mittag, als Mannschaftskollege Rolf Kroniger an der Reihe, war nicht geändert.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen und ausgiebigen Spaziergang durch die Niedersächsische Landeshauptstadt war man zum Start der letzten Lage kurz vor 18:00 Uhr wieder vor Ort, um die eigenen Ergebnisse und bisherigen Platzierungen in Erfahrung zu bringen. Und immer noch stand Monika Breuer auf Platz zwei. „Als ich das gesehen habe, ist mir richtig schlecht geworden“, sagte sie später. Dann, so berichtet sie weiter, habe man es sich im Foyer der Schießanlage gemütlich gemacht und, dank elektronischer Anlagen, die sofort die Treffer anzeigen und die Ringe ausrechnen, das Schießen der ca. 30 letzen Schützinnen des Wettkampfes mitverfolgt. Und in diese, so war schon bei den Probeschüssen abzusehen, waren offensichtlich die leistungsstärksten, denn als nach ca. 30 Minuten die ersten Damen vom Stand gingen, reihten sich die Ergebnisse von 291, 292 und höher aneinander. Am Ende des Tages trennten Monika Breuer mit 290 Ringen nur fünf Ringe von der Deutschen Meisterin und drei von einem Medaillenrang, blieb sie auf dem 12. Platz und damit immerhin Drittbeste aus dem Rheinischen Schützenbund hinter Schützinnen aus Elkhausen-Katzwinkel im Siegerland (292, 5. Platz) und Höhr bei Koblenz (291, 9. Platz).
Vizemeisterin war sie nur für gute sechs Stunden, „aber das Erlebnis möchte ich nicht mehr missen.“
Ebenfalls zufriedenstellen war das Abschneiden der Mannschaft in KKa ZF 50 Meter. Mit Platz 13 von 37 platzierten Harald Breuer, Monika Breuer und Rolf Kroniger im oberen Drittel. Im Einzel erreichten Harald Breuer mit 174 Ringen den 103., Rolf Kroniger mit gleicher Ringzahl den 115. Platz von 174 Startern in der Klasse Senioren A.
Als Einzelstarter in der Disziplin Kleinkalibergewehr aufgelegt gelangte Harald Breuer außerdem mit 287 Ringen auf Platz 118 von 189 Startern.