Großer Bahnhof bei der 100-Jahre-Feier

Knapp 70 Mitglieder und Begleitung, Freunde sowie Delegationen des BSV Holderberg-Bettenkamp und SV Moers-Hülsdonk hatten sich zur 100-Jahres-Feier des Bürgerschützenverein Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. in der Vereinsgaststätte des VfL Rheinhausen in Bergheim versammelt – direkt gegenüber der (kürzlich ausgebrannten) ersten Heimstatt des Vereins, der Gaststätte Ohlmann.

Für eine Überraschung sorgte jedoch noch ein weiterer Gast: trotz Wahlkampf-Endspurt hatte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) am Vorabend der Stichwahl die Zeit gefunden, einer persönlichen Einladung zu folgen, die BSV-Geschäftsführer Klauspeter Hennes spontan bei der Cölvebrücken-Eröffnung ausgesprochen hatte.

Zusammen mit der Stellvertretenden Bürgermeisterin Sylvia Linn (CDU) hielt er die Laudatio. Dabei wies er darauf hin, dass der BSV nicht nur sein 100jähriges Bestehen feiern könne, sondern auch 50 Jahre ohne Schützenfest, als reiner Sportverein, der sich voll und ganz dem Schießsport inklusive Nachwuchsförderung widmet. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal in Duisburg, auf das der Verein stolz sein könne.

In der Tat liegt der aktuelle und anhaltende Erfolg des Vereins darin begründet, breit aufgestellten Schießsport anbieten zu können auch und grade für jene, die mit dem traditionellen Schützenbrauchtum wenig anzufangen wissen, und damit eine Alternative zu den klassischen Schützenvereinen bietet.

So hatte Sylvia Linn den Worten des OB wenig hinzuzufügen und ging stattdessen zur Ehrung über, indem sie die Urkunde zum 100jährigen Vereinsbestehen verlas und zusammen mit der Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen dem Ersten Vorsitzenden Olaf Berg überreichte.

Noch ehe die Stellvertretende Vorsitzendes des Stadtsportbundes, Sandra Niedzwiedz, ihrerseits ein Glückwunschschreiben samt Scheck des SSB übergeben konnte, überraschte BSV-Geschäftsführer Klauspeter Hennes sie mit einem gerahmten Mitgliedsantrag des BSV für den Förderverein des Damwildgeheges in Volkspark Rheinhausen, dessen Vorsitzende Niedzwiedz ist. Zukünftig will sich der BSV auch mit der inzwischen über zehnköpfigen Vereinsjugend für das Wildgehege engagieren und gemeinsame Aktionen durchführen.

Die geglückte Überraschung veranlasste die Gäste aus der Politik, zu denen auch Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß (SPD) gehörte, das Engagement und die Zusammenarbeit der Vereine für und in Rheinhausen zu loben, insbesondere für Jugendliche Angebote zu schaffen. Niedzwiedz fand bezüglich des Schießsports hier treffende Worte: Jugendliche und Waffen, das sei ein heikles Thema. Die Jugendarbeit des BSV zeige ihnen aber, dass Gewehre und Pistolen nicht nur für den Kampf, sondern auch für den Sport verwendet werden können.

Auch als der Abend in den gemütlichen Teil überging, blieb gesellschaftliches Engagement Teil des Programms. Eine Tombola zugunsten des Kinderheims Sankt Josef in Friemersheim bracht rund 400 Euro ein, während Vereinsmitglieder und Gäste ihre Sachpreise einer Wichtelbescherung gleich gut gelaunt aus den über 200 großen und kleinen Haushaltsgegenständen heraussuchten und das eine oder andere nicht passend untereinander tauschten. Auf nicht eingelöste Preise dürfen sich das KaDeDi und das Café Klamotte freuen. Den Hauptgewinn, ein Jahr Beitragsfreiheit, zog indes ausgerechnet der Erste Vorsitzende Olaf Berg.

Den Abschluss des Abends bildete schließlich ein Schätzspiel: Ein mit Kleinkaliber-Hülsen gefüllter Waffeleimer, die Ehrenmitglied Harald Breuer einzeln abgezählt hatte. Von allen abgegebenen Schätzungen landete Markus Wolfgarten den genauen Treffer und hatte als erster die Auswahl aus vier roten Überraschungspaketen. Seine Zahl: 1925.