Am Ende hatte es doch etwas länger gedauert als erhofft. Zwar hatte die Landesregierung schon am 11. Mai die Nutzung von Sporthallen für kontaktfreie Sportarten wieder zugelassen, doch dauerte es bis zum 28.05. ehe DuisburgSport die städtischen Sporthallen wieder freigegeben hat. Das Hygieniekonzept für den Schießsport in der Sporthalle Krefelder Straße, basierend auf den Richtlinien des Deutsche Schützenbundes, lag zu diesem Zeitpunkt schon in der Schublade. Zu verdanken ist das vor allem einem BSV-Mitglied, das aus seinem Berufsleben auf fachliche Erfahrung zurückgreifen konnte.
So standen die Schützen am ersten Tag der Hallenöffnung parat, um die Anlage corona-tauglich zu machen. Zwar ist Sportschießen so kontaktlos wie kaum ein anderer Hallensport, die Atemfrequenz wird eher niedriger als höher und die auf Schießständen ohnehin vorgeschriebene leistungsstarke Lüftung sorgt für permanenten Luftaustausch, dennoch sind auch hier der Abstand von mindestens 1,5 Meter und eine Beschränkung der Personenzahl in geschlossenen Räumen einzuhalten. Um das zu erreichen sind auf allen Ständen aktuell nur die Hälfte der Schießbahnen nutzbar, jede zweite ist abgesperrt.
Für die Sportler bedeutet das einstweilen eine geringere Standkapazität, dem der BSV mit einem Voranmelde-System begegnet. Mitglieder registrieren sich auf der Vereinshomepage online für Trainingstage, -zeiten und den Stand, den sie belegen möchten, Sportleiter Daniela Breuer koordiniert die Trainingszeiten. Das Führen von Anwesenheitslisten indes ist für die Sportschützen nicht neues, sondern gehörte aus waffenrechtlichen Gründen schon vor Corona zum Standard.
Die ersten Trainingstage zeigten dabei ein durchweg positives Bild, die Vereinsmitglieder tragen die nötigen Maßnahmen, zu der auch Desinfektion von Material und Kontaktflächen gehören, aktiv mit. Auch sportliche müssen nur geringe Einschränkungen hingenommen werden. Lediglich die Pritschen auf der 50-Meter-Anlagen können nicht benutzt werden, ihre Spanplatten-Oberfläche lässt sich nicht desinfizieren. Dass sich der Kniende Anschlag der Gewehrdisziplinen auch von Boden aus absolvieren lässt, hatte Unterhebelschütze Alfons Richter bereits ausgetestet. Im Sportgewehr wird für Daniela Breuer aus dem Dreistellungskampf dennoch vorläufig ein Zweistellungskampf, denn dem Liegenschießen vom Boden aus ist die Barriere zur Schießbahn im Weg.
Einzig die Frage nach dem weiteren Verlauf der Wettkampfsaison bleibt noch offen. Die Bezirksmeisterschaft wurde abgebrochen, Landes- und Deutsche Meisterschaften hatten Rheinischer und Deutscher Schützenbund bereits Ende März abgesagt. Die Kreis- und Bezirksliga hätten am ersten Mai starten sollen, alle Ligen des RSB sind nun jedoch bis zum 31. August ausgesetzt, was auf Kreis und Bezirksebene, die bis zum 30. November hätte ausgetragen werden müssen, schwer wieder einzuholen wäre. Für die kreisinternen Rundenwettkämpfe in Kleinkalibergewehr Auflage und Luftgewehr Auflage der Senioren, die bis nächstes Jahr Ende März laufen, will die Kreissportleitung möglichst schnell einen Durchführungsmodus finden.