Alle Beiträge von Daniela Breuer

Jahrshauptversammlung im Zeichen der Veränderungen

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des B.S.V. Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. stand im Zeichen von Veränderung, und dies nicht nur, weil wieder einmal Vorstandwahlen anstanden.

JHV 2013-001
Die neue zweite Vorsitzende Cornelia Möller bei ihrer ersten Amtshandlung. Die Ehrung des vorherigen Amtsimhabers und Sportwart Rolf Kroniger für die 25jährige Vereinsmitgliedschaft.

So erklärte der langjährige erste Vorsitzende Harald Breuer, dass er im Falle seiner Wiederwahl nunmehr die letzte Amtszeit antreten würde und die nun anstehenden drei Jahre nutzen wolle, Interessenten für die verantwortungsvolle Position mit den Aufgaben des Amtes vertraut zu machen. Die Wiederwahl erfolgte einstimmig, ebenso wie die Bestätigung Klauspeter Hennes‘ als Schriftführer. Veränderungen im Vorstand erfolgten bereits in diesem Jahr an anderer Stelle. Kassiererin Heide Lenz stellte ihr Amt zur Verfügung, das die Vereinsmitglieder vertrauensvoll in die Hände von Saskir Wolfgarten legten. Zudem trat Rolf Kroniger, der bisher zweiter Vorsitzender und Sportwart in Personalunion war, nur noch für das zweite Amt an. Neue zweite Vorsitzende, und damit erstmals eine Frau auf dieser Position, wurde Cornelia Möller. Rolf Kroniger wurde als Sportwart bestätigt.

Titelträger des Sportjahres 2013/14.
Titelträger des Sportjahres 2013/14.

Eine weitere einstimmige Entscheidung traf die Versammlung in Bezug auf die Durchführung der vereinsinternen Meisterschaften. Nach einem auf große Akzeptanz gestoßenen Versuch in den Alters- und Seniorenklassen, wird der BSV die von der Sportordnung des DSB eingeräumte Freiheit nutzen und bei Wettkämpfen künftig nur noch nach den vom Verband vorgegebenen Altersklassen unterscheiden. Die Unterteilung in Damen- und Herrenklasse wird es ab der nächsten Vereinsmeisterschaft vereinsintern nicht mehr geben, da sich im Schießsport weder die Leistungsanforderungen noch die Leistungsfähigkeit bei Männern und Frauen nennenswert unterscheiden. So soll ein bescheidener Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter geleistet werden, wie es einem modernen Sportverein ansteht.

Martin Breuer und Mannschaftsführer Kai Müller nehmen Stellvertretend für die LP-Ligamannschaft die Urkunde für den Gruppensieg in der Bezriksliga entgegen.
Martin Breuer und Mannschaftsführer Kai Müller nehmen stellvertretend für die LP-Ligamannschaft die Urkunde für den Gruppensieg in der Bezriksliga entgegen.

Des weiteren konnte der Vorstand das bisher erfolgreiste Sportjahr der Vereinsgeschichte vermelden, mit Rekord-Starterzahlen bei den Verbandsmeisterschaften, Gruppensiegen und Aufstiegen der Liga- und Rundenwettkampf-Mannschaften, bis hin zur Teilnahme der KKa-Mannschaft an der Deutschen Meisterschaft in Hannover – ein Erfolg, der sich leider nicht wiederholen wird, da Mannschaftsmitglied Rolf Kroniger mit der Saison 2013/14 in eine andere Altersklasse wechselte.

Aufgelegt-Mannschaften schaffen den Aufstieg

In das Vereinsheim des SV Moers-Asberg 01 hatten der Kreissportleiter und die Liga-Referentin für Gewehr des Kreises Moers zur Siegerehrung der Rundenwettkämpfe in den Disziplinen Luftgewehr Auflage (LGa) und Kleinkaliber Sportgewehr Auflage (KKa) gebeten. Gerne folgten die Mannschaften des BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. dieser Einladung, schließlich gab es einige Urkunden entgegen zu nehmen.

Mannschaft LGa; Thomas Möller, Cornelia Möller, Rolf Kroniger, Harald Breuer
Mannschaft LGa. Thomas Möller, Cornelia Möller, Rolf Kroniger, Harald Breuer

So konnten in der Disziplin LGa die Rolf Kroniger, Harald Breuer, Thomas und Cornelia Möller fünf von acht Begegnungen für sich entscheiden und belegte mit einem Schnitt von 885,625 Ringen Platz zwei der Mannschaftswertung hinter der zweiten Mannschaft des SV Asberg.

Mitt einem Durchschnitt von 298,5 Ringen holte sich außerdem Rolf Kroniger den zweiten Platz der Einzelwertung. Der Abstand zu Platz 1 btrug dabei nur 0,25 Ringe. Cornelia Möller erreichte mit 297,75 Ringen den vierten, Harald Breuer mit 296,5 Ringen den neunten Platz.

Noch besser lief diese Saison für die KKa-Mannschaft. Hier verloren Rolf Kroniger, Monika Breuer, Cornelia Möller, Klauspeter Hennes und Dr. Ingo Meskendahl keine einzigen Wettkampf und wurde folgerichtig  mit einem Schnitt von 848,25 Ringen Gruppensieger.

Mannschaft KKa; Monika Breuer, Rolf Kroniger, Cornelia Möller, Dr. Ingo Meskendahl, nicht im Bild Klauspeter Hennes
Mannschaft KKa; Monika Breuer, Rolf Kroniger, Cornelia Möller, Dr. Ingo Meskendahl, nicht im Bild Klauspeter Hennes

Auch in der Einzelwertung lagen die BSV-Schützen hier weit vorne. Cornelia Möller belegte mit 290,25 Ringen Platz zwei, Rolf Kroniger mit 284,25 Platz vier, gefolgt von Monika Breuer mit 282 Ringen. Klauspeter Hennes kam mit 275,5 Ringen auf Platz acht, während Ingo Meskendahl krankheitsbedingt die für die Einzelwertung benötigten vier Ergebnisse leider nicht zusammenbringen konnte.

Und auch Platz eins der Einzelwertung ging mit Harald Breuer an einen BSV-Schützen, der allerdings nicht für seinen Verein, sondern für die Mix-Mannschaft der Interessengemeinschaft Rheinhauser Schützenvereine an den Start ging. Mit 290,5 Ringen lag er damit nur 0,25 Ringe vor seiner Vereinskollegin Cornelia Möller.

Mit diesen mehr als zufriedenstellenden Ergebnissen steigen nun beide Mannschaften des BSV Rheinhausen Bergheim in die erste Gruppe der Kreisklasse auf.

An den Frauen kam keiner vorbei

Dies galt bei den Vereinsmeisterschaften des BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. besonders für die Aufgelegt-Disziplinen der Alters- und Seniorenklassen. Da in den erfolgreichen Regionalliga-Mannschaften des BSV Herren und Damen gemeinsam antreten, hatte die Sportleitung sich dazu entschlossen, auch bei der Vereinsmeisterschaft die Geschlechtertrennung in diesem Disziplinen aufzuheben. Und prompt sahen sich etliche Herren von ihren Sportkolleginnen auf die zweiten und dritten Plätze verwiesen.

Allein Cornelia Möller setzte sich in der Altersklasse in vier Disziplinen – Luftgewehr Auflage (LGa), KK-Sportgewehr Auflage (KKa 50m), Luftpistole (LP) und Kleinkaliber-Sportpistole (KK-SpoPi) – gegen die männliche Konkurrenz durch, im LGa übrigens auch gegen ihren Mann Thomas, der den dritten Platz holte. Nur in der Sportpistole Kaliber .32 musste sie dem routnierteren Vincente Vaccaro-Notte, erstplatzierter auch in KK-SpoPi in der Schützenklasse, den Titel überlassen. In der Seniorenklasse belegte Monika Breuer in zwei der drei Aufgelegt-Disziplinen – KKa 50m und KKa 50m Zielfernrohr – jeweils den ersten Platz. Einzig im LGa der Seniorenklasse ging der Veriensmeister-Titel mit Rolf Kroniger nicht an eine Dame, mit 300 von 300 möglichen Ringen.

Die Nachwuchsschützen nutzten indes die diesjährige Vereinsmeisterschaft auch, um sich in den fortgeschritteneren Disziplinen zu versuchen. Mit 16 nun in der Juniorenklasse, standen Norman Hotze und Leon Meskendahl nun auch die Kleinkaliber-Disziplinen offen, so dass sie nicht nur im Luftgewehr, sondern auch im anspruchsvollen Dreistellungskampf (3×10) antraten. Konnte im LG Leon Meskendahl seinen Vereinsmeistertitel aus dem letzten Jahr verteidigen, zeigte sich im Dreistellungskampf Norman Hotze als der bessere Schütze. Konkurrenzlos war Norman Hotze hingegen in der KK-SpoPi. Kollege Justin Woyna, mit 15 noch in der Jugendklasse, muss für diese Disziplin bis zum nächsten Jahr warten. Dafür darf sich der Jugend-Stadtmeister in der Luftpistole auch über den Vereinsmeistertitel freuen, diesmal nicht konkurrenzlos – Leon Meskendahl, eigentlich Gewehrschützen, hatte sich in der Kurzwaffendisziplin versucht – aber mit 311 Ringen deutlich überlegen. Bei aller Ausprobierfreude derJugend, beim  fordernden Olympic Match (60 Schuss liegend) blieben Dame Daniela Breuer und Senior Udo Kastner dann doch unter sich und trotz zwei Altersklassen Unterschied mit 554 und 557 Ringen auf Augenhöhe.

Alle Preisträger aller Disziplinen sind auf der Homepage des BSV (www.bsvrheinhausen.de) zu finden. Ihre Urkunden und Medaillen (oder womit der Vorstand die Sportler in diesem Jahr überrascht) werden auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 12. April überreicht.

Weltkulturerbe-Antrag für Schützenwesen – SPD, Grüne und Piraten lehnen Antrag ab – Ein Kommentar

Wie heute in der Tagespresse zu erfahren, haben die Regierungsparteien im Düsseldorfer Landtag zusammen mit den Piraten einen Antrag der CDU abgelehnt, die Aufnahme des Schützenbrauchtum in die Vorschlagsliste für Imaterielles Weltkulturerbe der Unesco besonders zu unterstützen.

Hierzu ein Kommentar:

Wenn von 570.000 Schützen die Rede ist, muss dies alle Mitglieder aller Schützenvereine im Land meinen. Die Initiative ging allerdings in erster Linie vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) aus. Wie der Name schon andeutet, handelt es hierbei um einen Verband, der vor allem die Traditionspflege zum Ziel hat. Ein Sportverband ist er nur pro Forma aus waffenrechtlichen Gründen, ein Blick in die „Sportordnung“ des BHDS zeigt nicht eine einzige internationale Schießsportdisziplin. Damit repräsentiert dieser Verband sicherlich einen bedeutenden Teil, jedoch nicht alle Schützen, und ist auch nicht DER Schützenverband in NRW, wie andernorts, u.a. im Zusammenhang mit der Debatte um einen schwulen Schützenkönig, zuweilen betitelt. Und auch nicht alle Schützen sind in Bruderschaften organisiert.

Daneben (ich mag hier keine Wertung abgeben, wer der bedeutendere ist, zumal ich für den BHDS keine Mitgliederzahlen finden konnte) existieren in NRW der Rheinische Schützenbund (RSB, der allerdings im Süden bis zur Mosel reicht) und der Westfälische Schützenbund (WSB), Landesverbände des Deutschen Schützenbundes (DSB), und darüber Mitglieder im Deutschen Olympischen Sportbund. Der DSB unterstützt in seinen Landesverbänden zwar auch das traditionelle Schützenwesen, stellt aber als Dachverband des olympischen und internationalen Schießsports in der Bundesrepublik den Sport deutlich in den Vordergrund.

Das Brauchtum ist rückläufig

Dies spiegelt sich auch in den Vereinen wider. Anders als die brauchtumsorientierten Schützen-Bruderschaften setzen die Schützen-Vereine ihren Schwerpunkte jeweils unterschiedlich gewichtet zwischen Brauchtum und Sport. Manche sind Mitglied in beiden Verbänden. Die Tendenz insbesondere bei den kleineren RSB-Vereinen in der Region (Bezirk 03 Linker Niederrhein) geht aber schon seit Jahren in die Richtung, das Brauchtum weiter zurückzufahren. Öffentliche Schützenfeste finden allenfalls noch dort statt, wo der Schützenverein auch noch Dorfverein ist, oder in Anschluss an Stadtteilfeste. Schützenumzüge gibt es kaum mehr, in linkrheinischen Duisburg (Kreis 031 Moers) schon seit Jahrzehnten nicht mehr, in Moers sporadisch, und das obwohl der Kreis 38 Vereine zählt. Häufig ist das Schützenfest zur geschlossen Vereinsfeier geschrumpft, das Königsschießen wird als interner Wettkampf ausgetragen. Vielfach gibt es nicht einmal mehr das.

Kein Interesse mehr

Neben dem finanziellen Aspekt – nur wenige Vereine haben noch die Mittel, große Feste allein auszurichten – spielt das zurückgehende Interesse bei Mitgliedern wie auch, zumindest im städtischen Bereich, beim Publikum eine Rolle. So habe wir uns bereist 1975 komplett von Brauchtum und traditionellem Schützenwesen verabschiedet und agieren seither als reiner Sportverein, und dies in Kreis und Bezirk ausgesprochenen erfolgreich, mit drei Kreis- und einer Bezirksliga-Mannschaft (ja, sowas gibt‘s), letztere in diesem Jahr in die nächsthöhere Gruppe aufgestiegen, sowie 2012 und 2013 einer Mannschaft bei der Deutschen Meisterschaft.  Gerade in jüngster Zeit haben wir Zuwachs an Mitgliedern erhalten, die zu uns kamen aus Interesse am Schießsport und gerade WEIL wir kein Schützenbrauchtum pflegen. Schließlich benötigt Geselligkeit im Sinne von gemeinsamer Zeit und gemütlichem Beisammensein in anderen Sportvereinen auch weder Uniform noch Bierzelt.

Weltkulturerbe? Irrelevant

Vor diesem Hintergrund kann ich als Schützin zum Weltkulturerbe-Ansinnen eigentlich nur sagen, dass die Bestrebungen für uns völlig irrelevant sind. Für uns Sportschützen spielt dieser Titel keine Rolle. Wichtiger wäre uns, in der breiten Öffentlichkeit als Sportler ernst- und wahrgenommen zu werden. Aber das ist die Aufgabe der Dachverbände.
Traditionelles Schützen-Brauchtum hingegen rangiert auf etwa dem gleichen Level wie der traditionelle Rheinische Karneval. Es ist sicherlich ein regionales Kulturgut, und wer Freude daran hat, mag es betreiben. Aber so wie nicht jeder Rheinländer ein Jeck ist, ist nicht jeder Schütze ein traditioneller Schützenbruder. Wenn wenigstens diese Unterscheidung einmal deutlich und nachhaltig kommuniziert würde, wäre für uns und den Schießsport schon viel gewonnen.

„Ohne-Alkohol“ geht auch – Buffet zum Abschluss der Vereinsmeisterschaft

Als gelungen dürfen wir wohl den gemeinsamen Abschluss der Vereinsmeisterschaft am vergangenen Donnerstag, 30.01.2014 bezeichnen.

Mehr als 20 Vereinsmitglieder fanden an diesem Abend ihren Weg zum Training in die Sporthalle Krefelder Straße, wo nicht nur Scheiben und Munition für die letzten Nachzügler der Vereinsmeisterschaft breit standen, sondern auch seltgemachter Nudel- und Kartoffelsalat, frisches Brot, leckere Käutercreme und eine bunte Gemüseauswahl. Die Leckereien fanden reichlich Zuspruch, ebenso wie die Limonaden des lokalen Getränkeherstellers, die die Alkoholfreiheit schon im Namen tragen. (Schriftführer, Pressewart und Jugendleiterinnen hatten sich gegen die Vorliebe des 1. Vorsitzenden für das amerikanische Konkurrenzprodukt durchgesetzt. 😉 )

Für gute Stimmung hätte dieser Abend des Hochprozentigen ohnehin nicht bedurft. Es entstanden zahlreiche Gespräche über gemeinsame Interessen abseits des Sportschießen, und auch die letzten, vielleicht nicht so grandiosen Vereinsmeisteschafts-Ergebnisse wurden mit Gelassenheit hingenommen.

VM_Abschluss 2014-03

So war dieser Abend wohl für alle Teilnehmer ein schönes Beisammensein, das zu wiederholen sich sicherlich lohnen würde.

Der Dank dafür geht insbesondere an alle Vereinsmitglieder, die mit selbstgemachten und gespendeten Gaumenfreuen, wie auch mit ihrer Arbeit zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben.

Neuzugänge bescheren Teilnehmerrekord

Zufrieden kann der BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. auf die Kreismeisterschaft 2014 des Kreises 031 Moers zurückblicken, die an den Wochenenden von Ende November bis Mitte Dezember 2013 ausgetragen wurde.

Dabei bescherten zahlreiche Neumitglieder, die zum ersten mal bei einer Verbandsmeisterschaft antraten, dem Verein einen neuen Teilnehmerrekorde. Bei der Kreismeisterschaft 2014 gingen für den BSV 22 Sportler in nicht weniger als 41 Wettbewerben an den Start und holten insgesamt 26 Titel und Platzierungen nach Rheinhausen, davon allein 8 Kreismeistertitel, sowie 14 Vizemeister und 4 dritte Plätze.

Zu den Medaillengaranten gehörte einmal mehr Cornelia Möller, die in der Damen-Altersklasse nur in der Disziplin Luftgewehr Auflage ohne Platzierung blieb. Hier holte statt dessen ihr Gatte Thomas, auch zu seiner eigenen Überraschung, den dritten Platz in der Herren-Altersklasse. Vizekreismeisterin wurde Cornelia Möller dafür in der Disziplin Luftpistole, sowie jeweils Dritte im Kleinkaliber-Sportgewehr 50 Meter Auflage (KKa 50m ) und 100 Meter Auflage (KKa 100m).

Vor allem im Kleinkaliberbreich konnten sich auch die übrigen Aufgelegt-Schützen des BSV hervortun. Über 100 Meter wurde Monika Breuer bei den Seniorinnen A Kreismeisterin, ebenso im KK 50m Zielfernrohr (KKa 50m ZF), sowie Zweite über 50 Meter. Weitere  Vizemeistertitel gingen an Harald Breuer (Sen. A, KKa 50m, Sen A ) und Rolf Kroniger (Sen. B, KKa 50m, LGa). Und auch die nach dem Altersklassen-Wechsel von Rolf Kroniger neu aufgestellte Senioren-A-Mannschaft aus Monika und Harald Breuer und Klauspeter Hennes gab mit dem zweiten Platz im KKa 50m einen guten Einstand.

Bei den Freihand-Disziplinen konnte Daniela Breuer in der Damenklasse an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Den Kreismeistertitel errang sie in den Disziplinen Kleinkaliber-Sportgewehr Dreistellungskampf und KK-Olympic Match. Im Luftgewehr blieb sie mit 267 Ringen nur 4 Ringe hinter der neuen Kreismeisterin – eine einzige 7 in schon der ersten Serie brachte nur den zweiten Platz. Die zweiten Plätze holte sie außerdem in ihren beiden weiteren Disziplinen, KK 100 Meter und Unterebelrepertierer Kal. .22, in letzterer übrigens nach wie vor als einzige Dame in der Herrenklasse am Start.

Mit nur einer Disziplin, dafür um so souveräner wurde dagegen Martin Breuer in der Herrenklasse mit 371 Ringen Kreismeister mit der Luftpistole, entgegen der eigenen Einschätzung nur Minuten bevor die Ergebnisse bekannt gegeben wurde: „Bei der Kreismeisterschaft hab ich nie über 370.“ Dank der guten Einzelleistung des Punktebringers ging an die auch in der Bezirksliga erfolgreichen BSV-Mannschaft aus Martin Breuer, Mai Müller und Neueinsteiger Thorsten Häsler auch der Vize-Kreismeistertitel. Und auch in der Damenklasse konnte Jessica Anoune, ebenfalls Teil der Liga-Mannschaft, ihren Kreismeistertitel erfolgreich verteidigen.

Die erste Meisterschaft indes war es unter anderem für die Familie Wolfgarten, die als Neueinsteiger allesamt in der Disziplin Luftgewehr an den Start gingen. Besonders Sohn René hatte bei den Schülern auf dem ungewohnten Schießstand mit der Nervösität zu kämpfen. Trotzdem reichte es noch für den zweiten Platz, während Vater Markus bei den Altersherren auf dem dritten Platz landete und Mutter Sascir sich in der Damenklasse mit Platz neun zufrieden geben musste. Auch die Jungschützen Leon Meskendahl und Norman Hotze (Luftgewehr, Junioren B) mussten noch auf ihre ersten Verbandsmedaillen warten, während der Duisburger Jugend-Stadtmeister Justin Woyna (Luftpistole) auch beim Kreis mit 315 Ringen und dem Vize-Titel die Erwartungen voll erfüllte und sich einmal mehr als hoffnungsvoller Anwärter auf den freien Platz in der Bezirksliga-Mannschaft präsentierte.

Schießstand für Rollstuhlfahrer zu hoch – Heimwettkampf der Luftpistolenmannschaft musste auswärts stattfinden

Eigentlich hätte der letzte Rundenwettkampf in der Bezirksliga für die Luftpistolen-Mannschaft des BSV Rheinhausen-Bergheim 1925 e.V. ein Heimwettkampf werden sollen. Eingeladen war die dritte Mannschaft der Moerser Sportschützen, gegen die die BSV-Schützen schon den Auswärtswettkampf mit 4:2 (366:346, 350:339, 320:327) gewonnen hatte.

Als nun die Moerser am Montag, 11.11. auf der 10-Meter-Anlage in der Sporthalle Krefelder Straße in Rheinhausen an den Start gehen wollten, standen sie vor einem unerwarteten Problem. Zwei der fünf Teammitglieder sitzen im Rollstuhl. Und für sie war der Anschusstisch, jene Barriere, auf der die Motoren der Scheibenzuganlage befestigt sind, die Schützen ihre Ausrüstung ablegen und die Waffen laden, schlichtweg zu hoch.

Dass körperlich behinderte Personen im Schießsport zusammen mit Schützen ohne Handicap antreten, unter Umständen sogar in der gleichen Mannschaft, ist nicht ungewöhnlich. Je nach Art der Behinderung erkennt der Verband auf Antrag z.B. den Rollstuhl als Hilfsmittel an. Sportschießen verfügt so über ein großes, leider aber wenig genutztes Inklusions-Potential, bedingt durch die bauliche Ausstattung der Schießanlagen. Anders als eine Vielzahl von Vereinsschießständen in Kellern öffentlicher Gebäude sind die Anlagen in der Sporthalle Krefelder Straße immerhin ebenerdig erreichbar. Doch auf dem Schießstand endet, wie die Sportschützen jetzt feststellen mussten, die Barrierefreiheit an den ca. 1 Meter hohen Anschusstischen.

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Schüler auf dem Luftgewehrstand. Die Arme reichen grade über den Anschusstisch.

Diese sind zwar auch für kleinere Schützen um die 1,60 m Körpergröße nicht ideal und erstrecht für das Jugendtraining problematisch, Schüler können teilweise gar nicht anders, als – regelwidrig – das Gewehr auf dem Tisch auflegen. Letzteres lässt sich notgedrungen mittels eines Podests ausgleichen, bis die Jungschützen in den Stand „hineingewachsen“ sind. Für die Jugendarbeit nicht optimal, für Rollstuhlfahrer natürlich keine gangbare Lösung. Man muss wohl von Glück sprechen, dass man bisher beim BSV noch nicht in die Verlegenheit gekommen ist, einen interessierten Gast wegen der Baulichkeit des Schießstandes abweisen zu müssen.

Die Lösung für die akute Situation bestand am Montag indes darin, dass sich die beiden Mannschaften auf eine Verlegung des Wettkampfes auf den 18.11. in das Städtische Sportzentrum in Moers-Kapellen einigten. Auch diesen konnten die BSV-Schützen im Übrigen mit 4:2 (355:337, 349:335, 318:321) für sich entscheiden und haben mit dem ersten Tabellenplatz den Aufstieg in die nächste Gruppe der Bezirksliga sicher. Sollten den gegnerischen Mannschaften dann wieder einmal Rollstuhlfahrer angehören, so werden wohl auch zukünftige Heimwettkämpfe  auswärts stattfinden müssen.

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Der 10-Meter-Stand in Kapellen. Für Rollstuhlfahrer kein Problem.